Teil 5: Wissenschaftliche Studien zu den Motto-Zielen

In den letzten Jahren wurden die Motto-Ziele des Zürcher Ressourcen Modells zu den unterschiedlichesten Themen beforscht. Hier finden Sie einen Einblick in die Forschung zu den Motto-Zielen.

Zielbindung bei unangenehmen Firmenziel

Im Zentrum dieser Studie steht die Frage, wie die Zielbindung bei unangenehmen Firmenzielen gesteigert werden kann. Basierend auf der Annahme, dass Selbstmanagement ein geeignetes Mittel dazu ist, wurden zwei Gruppen mit zwei verschiedenen Selbstmanagement-Methoden, dem Selbstmanagement mit SMART-Zielen und dem Selbstmanagement mit Motto-Zielen, trainiert. Die Auswirkungen der Interventionen wurden mittels sechs verschiedener Testverfahren festgehalten und statistisch ausgewertet. Die Versuchspersonen (N=62; w=36, m=25) wurden in zwei Gruppen randomisiert. Die Probanden der einen Gruppe bildeten ein Motto-Ziel zum vorgegebenen unangenehmen Firmenziel. Die Probanden der anderen Gruppe formulierten ein spezifisches Verhaltensziel (SMART-Ziel). Das Hauptergebnis dieser Studie betrifft die Zielbindung der Probanden zum unangenehmen Firmenziel. Diese konnte in der Gruppe mit den Motto-Zielen signifikant gesteigert werden. Bei der SMART-Gruppe zeigte sich hingegen eine gegenläufige Entwicklung: Die Zielbindung sank. Somit zeigten SMART-Ziele in dieser Studie eine kontraproduktive Wirkung auf die Zielbindung bei einem unangenehmen Firmenziel. Ein weiteres Ergebnis war, dass die Probanden mit Motto-Zielen das unangenehme Firmenziel hochsignifikant ernster nehmen und sich darüber hinaus der Zielverfolgung gegenüber (innerlich) verpflichteter fühlen als die Probanden mit SMART-Zielen. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass Motto-Ziele bei einem unangenehmen Firmenziel die Zielbindung steigern.

Huwyler, R. (2012). Steigerung von Zielbindung bei unangenehmen Firmenzielen durch Selbstmanagement. Masterarbeit an der Universität St. Gallen.

Gesunde Zielablösung

Das Ziel dieser Studie war der Vergleich der Wirksamkeit zweier Ziel-typen, Motto-Ziele und SMART-Ziele (hohe spezifische Verhaltensziele), in der Anwendung auf ein einheitliches vorgegebenes eher schwieriges /unangenehmes Ziel in einer Organisation. Probanden waren 70 Polizeistudenten einer deutschen Hochschule. Das vorgegebene Ziel war die aktive Beteiligung der Studenten an Verwaltungsaufgaben, die unbezahlt ausgeführt werden sollten. Dazu zählen beispielsweise regelmäßige, unentgeltliche Arbeiten in der Bibliothek. Es wurden zwei Gruppen gebildet. Die Probanden der einen Gruppe bildeten ein Motto-Ziel, die Probanden der anderen Gruppe ein SMART-Ziel. In dieser Studie lag das Hauptinteresse bei der Veränderung der Zielbindung gegenüber dem Ziel. Bei beiden Zieltypen hat die Ausarbeitung des Ziels im Training insgesamt zu einer verringerten Zielbindung geführt, was als Zielablösung interpretiert werden kann. Die Gründe sind jedoch unterschiedlich. Bei den SMART-Probanden sank die Bereitschaft, aktiv zu werden, verbunden mit der geringeren Wahrnehmung von Anregungen, im Alltag zielrealisierend zu handeln. Des Weiteren ist die Zielablösung bei den SMART-Probanden mit einer signifikanten Verschlechterung der Affektlage verbunden, was potenziell negative Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit hat. Im Unterschied dazu kam die Zielablösung bei den Motto-Ziel-Probanden dadurch zustande, weil keine ausreichende Unterstützung des Ziels durch das Unbewusste vorhanden war. Im Vergleich mit den SMART-Probanden war bei den Probanden mit Motto-Zielen eine signifikant höhere positive Affektlage nachweisbar. Das Ergebnis der Studie zeigt auf, dass die Arbeit mit Motto-Zielen nicht für jedes beliebige vorgegebene Ziel funktioniert. Das Unbewusste ist nicht manipulierbar. Findet das Unbewusste an einem Ziel nichts Erstrebenswertes, so veranlasst es eine Zielablösung, mit gutem Gefühl.

Temme, L. (2013). Zielwirksamkeit als Herausforderung für Personalentwicklung – eine empirische Studie zu Motto-Zielen und hohen spezifischen Zielen. Masterarbeit, Technische Universität Kaiserslautern.

Umgang mit unangenehmen Pflichten

In dieser kontrollierten randomisierten Wirksamkeitsstudie (n=67) wurden Motto-Ziele, hohe spezifische Ziele nach Locke und Latham (SMART-Ziele) und das Schwelgen in positiven Zukunftsfantasien nach Oettingen auf ihre Wirksamkeit bei selbst gewählten unangenehmen Pflichten verglichen. Die Auswertungen zeigen, dass Motto-Ziele das Unbewusste aktivieren und dadurch zu einer gedämpften negativen und aktivierten positiven Affektlage führen. Des Weiteren führt dieser Zieltyp zu Selbstregulation und erhöht die Handlungsorientierung der Probanden. Motto-Ziele haben im Vergleich mit den hohen spezifischen Zielen eine signifikant niedrigere Rate der Selbstinfiltration. Dies bedeutet, dass die Motto-Ziele den Abgleich mit und die Integration ins Selbst ermöglichen. Die Zielbindung ist bei den Motto-Zielen signifikant höher als in den beiden anderen Gruppen. Überdies führen Motto-Ziele zur Veränderung von Persönlichkeitswerten. Probanden, die sich zu ihrer unangenehmen Pflicht ein Motto-Ziel erarbeitet haben, sind nach der Intervention signifikant liebenswürdiger und optimistischer. Auch steigt bei diesen Probanden die positive Emotionalität (Extraversion). Motto-Ziele führen zu einer höchst signifikanten subjektiven Veränderung im Erleben und Verhalten, insbesondere zu mehr Entspannung, Gelassenheit und Optimismus.

Weber, J. (2013). Turning Duty into Joy! Optimierung der Selbstregulation durch Motto-Ziele. Dissertation, Lehrstuhl für Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, Universität Osnabrück.

Erhöhung von Motivkongruenz

In dieser longitudinalen Studie wurde der Zusammenhang zwischen Motivkongruenz und OCB (Organizational Citizenship Behavior) an 104 Probanden untersucht. OCB ist ein Begriff aus der Arbeits- und Organisationspsychologie und beschreibt eine Form von freiwilligem Verhalten in Form von zusätzlichem Engagement innerhalb der Organisation, in der eine Person arbeitet. Motivkongruenz beschreibt die Passung von unbewussten Bedürfnissen und bewussten Zielen. Die Untersuchung fand mittels eines neuen Online-Tools statt, bei dem die Probanden individuell zu einer unangenehmen Pflicht eine Vorform eines Motto-Ziels formulierten. In dieser Studie konnte unter anderem gezeigt werden, dass bereits online gebildete Vorformen von Motto-Zielen die Motivkongruenz erhöhen.

Pinsdorf, K. (2013). How Striving for Your Goal Benefits Others: Directional Motive Incongruence Predicts Organizational Citizenship Behavior as Explained by Self-Determined Motivation. Research Master’s Psychology Thesis, University of Amsterdam.

Motto-Ziele und komplexes Problemlösen

In dieser Studie wurden Motto-Ziele mit hohen spezifischen Lern- und Leistungszielen (in Anlehnung an Locke & Latham, 2013) in einer komplexen Problemlösesituation verglichen. Zusätzlich wurden auch der positive und der negative Affekt und die intrinsische Motivation der Versuchspersonen über die Zeit hinweg erfasst. 123 Probanden nahmen an dieser Studie teil und wurden zu den drei Zielgruppen randomisiert. Nachdem sie die komplexe Problemlöseaufgabe gemacht hatten, entwickelten sie dafür ein Motto-Ziel (n = 42), ein Lernziel (n = 41), oder ein Leistungsziel (n = 40). Danach bearbeiteten sie den «Tailorshop», eine komplexe Simulationsaufgabe am Computer. Darin fungieren die Teilnehmer als Manager einer fiktiven Firma, die T-Shirts produziert und verkauft. Die Aufgabe bestand darin, die verschiedenen Variablen des Systems (z. B. Anzahl der Mitarbeiter, Lohn, Anzahl der Maschinen, Einkauf von Rohmaterial) so zu verändern und anzupassen, dass der Unternehmenswert maximiert wurde. Das Ergebnis dieser Studie war, dass die drei Gruppen sich bezüglich der gezeigten Leistung bei der Problemlösesituation nicht voneinander unterschieden, die Gruppe mit den Motto-Zielen jedoch einen signifikant höheren positiven und einen signifikant geringeren negativen Affekt hatte. Mit Motto-Zielen lassen sich also komplexe Problemsituationen genauso gut bearbeiten wie mit konkreten Zielen, und sie sorgen dabei für eine gute Stimmung.

Rohe, M. (2015). Can Motto-Goals Outperform Learning and Performance Goals? Influence of Goal Setting on Performance, Intrinsic Motivation, Processing Style, and Affect in a Complex Problem Solving Task. Masterarbeit an der Universität Heidelberg, Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Psychologie.

Stress bei Betreuungspersonen von Kindern unter vier Jahren

In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit von Motto-Zielen und SMART-Zielen hinsichtlich der Eignung zur Stressregulation und zum Einsatz als Coping-Strategie überprüft. Dazu bildeten 46 Betreuungspersonen in Betreuungseinrichtungen der Schweiz, Deutschlands, Österreichs und Lichtensteins anhand einer Online-Intervention ein individuelles Ziel: die Hälfte der Gruppe ein Motto-Ziel zum Thema «Umgang mit Stress im Arbeitsalltag», die andere Hälfte ein SMART-Ziel zum selben Thema. Nach den Ergebnissen eignen sich Motto-Ziele hochsignifikant besser als SMART-Ziele, um das subjektive Stressempfinden bei den Betreuungspersonen zu reduzieren. Durch die Bildung eines Motto-Ziels fühlten sich die Probanden im Anschluss an die Zielbildung signifikant angeregter als die Teilnehmenden, die ein SMART-Ziel gebildet hatten. Die vorliegenden Resultate sind vor allem bedeutsam, da eine 2014 erschienene Studie der Stadt Zürich hohe Belastungen der untersuchten Berufsgruppe aufzeigt und Handlungsbedarf dafür besteht, die Gesundheit dieser Berufsgruppe aufrechtzuerhalten und somit die Qualität der Betreuung zu gewährleisten.

Fellner, K. (2015). Mit Motto-Zielen dem Stress an den Kragen. Der Einsatz von Zielen zur Stressregulation bei Betreuungspersonen in Kinderkrippen. Bachelorarbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie.

Mit Motto-Zielen riskante Gespräche führen

In ihrer Masterarbeit untersucht Büche (2017), ob Motto-Ziele als geeignete und unterstützende Trainingsmethode dienen, um riskante Gespräche zu führen. Denn gerade riskanten Gesprächen, im privaten wie auch im beruflichen Kontext, gehen wir gerne aus dem Weg. In der Untersuchung werden die 56 Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt und verglichen. Die erste Gruppe bildet ein Motto-Ziel, während die zweite Gruppe ein SMART-Ziel formuliert. Überprüft wurde, wie sich Selbstwirksamkeitserleben, Affektregulation, intrinsische Motivation, Zielcommitment, Zielerfolgserwartung und Annäherungs- bzw. Verhaltenshemmsystem durch die Ziel-Interventionen verändern. Die Studie zeigt, dass Motto-Ziele eine nachhaltigere Wirkung haben. Denn die Teilnehmenden in der Motto-Ziel-Gruppe steigerten bis zu 6 Wochen nach dem Training ihre Selbstwirksamkeit, Affektregulation, Zielbindung sowie intrinsische Motivation. Von Interesse ist auch das Ergebnis, dass Personen, die vor dem Training ängstlich waren, viel mehr von den Motto-Zielen profitierten, als die Personen, die zuvor nicht so ängstlich waren.

Büche, A. (2017). «Motiviert und ressourcenvoll riskante Gespräche führen.» Masterarbeit an der Universität Salzburg, Fachbereich Psychologie.

Regulation subjektiver Vitalität mit Motto-Zielen

In der Arbeit von Leonie Ader (2020) werden die Motto-Ziele erstmalig aus Perspektive der Emotionsregulation betrachtet. Motto-Ziele wurden hier als spezifische Art von Emotionszielen eingesetzt, welche für die erfolgreiche Regulation eines emotionalen Zustands entscheidend sind. Getestet wurde die zentrale Hypothese, dass Motto-Ziele, die eine bildhafte Sprache zur Formulierung eines persönlich relevanten Ziels verwenden (z.B. „Ich lebe meine Kraft“), besser als selbst formulierte wortwörtliche Emotionsziele(z.B. „Ich will mich stark fühlen“) oder vorgegebene wortwörtliche Emotionsziele dazu beitragen, einen momentanen emotionalen Zustand, in diesem Fall das Gefühl von subjektiver Vitalität, zu regulieren. Zur Überprüfung dieser Annahme wurde ein Online-Experiment durchgeführt. Es handelte sich um ein gemischtes 3x2Design mit einer Stimmungsinduktion, drei Versuchsbedingungen (Motto-Ziel, Emotionsziel und vorgegebenes Emotionsziel) und zwei Messzeitpunkten (vor und nach der Intervention). Basierend auf der Stichprobe von N= 136 Versuchspersonen ergab eine Kovarianzanalyse mit Messwiederholung, dass die Motto-Ziel-Intervention, nicht aber die beiden Vergleichsinterventionen zu einer Steigerung der subjektiven Vitalität führte. Zur Untersuchung der zugrundeliegenden Wirkmechanismen, zeigte eine Mediationsanalyse, dass die Wirkung der Motto-Zielen sich partiell durch die Stimulation mentaler Bilder erklären ließ. Eine Moderationsanalyse legte außerdem offen, dass der regulierende Effekt von Motto-Zielen sich bei mittlerer und hoher, nicht aber bei niedriger selbstkonkordanter Motivation zeigte. Theoretisch lassen sich die Ergebnisse auf die bildhafte Sprache und den spezifischen Bildungsprozess von Motto-Zielen zurückführen. Motto-Ziele erweisen sich demnach als spezifische Art von Emotionszielen und als wirksame Regulationsstrategie.

Ader, L. (2020). Regulieren Bilder mehr als tausend Worte? Motto-Ziele als Strategie zur Regulation der momentanen subjektiven Vitalität. Masterarbeit an der Universität Mannheim.

Motto-Ziele, unangenehme Pflichten und Vitalität

Oft lösen Pflichten wenig positiven Affekt und Vitalitätsgefühle aus, dafür Gefühle von Zwang. Um zu prüfen, ob eine kurze Motto-Ziel Online Intervention zu mehr positiven Affekt, Vitalität und Autonomieerleben führt, wurden vier randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 391 Probanden durchgeführt. Die erste Studie konnte zeigen, dass die Motto-Ziel Online Intervention zu höherem positivem Affekt, höherer Vitalität und mehr Autonomieerleben führte als eine Kontrollgruppe, die eine Ablenkungsaufgabe durchführte (Dyllick et al., 2021; Studie 1). In der zweiten Studie konnte gezeigt werden, dass diese Effekte auch verglichen mit einer Placebo-Intervention stabil sind, und somit nicht auf generelle Erwartungseffekte oder eine Demand Charakteristik⁠ zurückzuführen sind (Dyllick et al., 2021; Studie 2). In einer dritten Studie wurde die gesamte Motto-Ziel Online Intervention mit dem ersten Teil der Intervention verglichen: der Wahl eines positiven Bildes als Ressource. In dieser Studie wurde gefunden, dass beide Interventionen effektiv darin waren positiven Affekt zu erhöhen. Die Motto-Ziel Intervention war allerdings noch effektiver darin Vitalität zu steigern (Dyllick 2018; Studie 3). Zusätzliche Analysen zeigten einen weiteren wichtigen Unterschied zwischen den Bedingungen: nur Personen in der Motto-Ziel Bedingung berichteten eine Einstellungsänderung gegenüber der unangenehmen Aufgabe. Das Formulieren einer inneren Haltung in Form eines Motto-Ziels scheint also zusätzlichen Nutzen zu bringen. Dyllick (2018, Studie 4) führte ein kontrolliertes Feld Experiment über mehrere Messzeitpunkte durch, bei dem Studierende während des Lernens auf eine unangenehme Prüfung begleitet wurden. Es zeigte sich, dass die Motto-Ziel Online Intervention unterschiedlich effektiv war, in Abhängigkeit davon, wie es den Teilnehmenden vor der Intervention ging: Besonders Teilnehmende mit niedrigen Eingangswerten an Vitalität profitierten von der Intervention und berichteten höhere positive Emotionen, Vitalität und Autonomie während des Lernens im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Das gleiche Ergebnismuster wurde auch einige Zeit nach der Intervention in der letzten Woche vor der Prüfung gefunden, allerdings nur für Teilnehmende, die sich an die Anweisungen gehalten hatten, das Motto-Ziel auf einen Zettel zu schreiben und täglich anzusehen. Dieser Befund unterstreicht die Wichtigkeit für weitere Techniken nach der Motto-Ziel-Bildung, um die langfristige Wirksamkeit sicherzustellen. Generell wurde in allen Studien gefunden, dass bereits ein Basis Motto-Ziele, das mit dem ZRM ® Online Tool gebildet wurde, zu einer veränderten inneren Haltung mit mehr Vitalität, positivem Affekt und Autonomieerleben führt.

Dyllick, T. H., Dickhäuser, O., & Stahlberg, D. (2021). Personal Metaphors as Motivational Resources: Boosting Anticipated Incentives and Feelings of Vitality Through a Personal Motto-Goal. Frontiers in Psychology12, 1214.

Bewältigung der Corona-Krise mit Hilfe von Motto-Zielen

Inken Janssen (2021) untersucht in Ihrer quantitativen Masterarbeit, ob das Motto-Ziel-Online-Training die erfolgreiche Bewältigung der Corona-Krise unterstützen kann. Zusätzlich untersuchte Sie die Wirkung der Kombination von Motto-Zielen und Wenn-Dann-Plänen. Um die Wirksamkeit der Interventionen zu überprüfen, wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe formulierte ein Motto-Ziel in Bezug auf die Pandemie. Auch die zweite Gruppe formulierte ein Motto-Ziel in Bezug auf die Pandemie, erstellten aber zusätzlich noch ein Wenn-Dann-Plan. Gemessen wurde die Wirkung an den Konstrukten des positiven bzw. negativen Affektes, der Gefühlsregulation, der Selbstwirksamkeit, der Zielbildung und der Zielumsetzung. Die statistischen Analysen der Daten stellte eine kurzzeitige Verstärkung des positiven Affektes fest. Die negativen Affekte, die Gefühlsregulation und die Selbstwirksamkeit konnten sowohl kurzfristig und bis zu 5 Wochen nach der Intervention verbessert werden. Durch diese steigernden Effekte wurde ein positiver Einfluss auf die Zielumsetzungsfähigkeit festgestellt. Weitere Analysen ergaben, dass Motto-Ziele in Kombination mit Wenn-Dann-Plänen nur bei Personen, die vor dem Training prospektiv Lageorientiert waren, einen Mehrwert brachten. Die Untersuchung zeigt, dass das Motto-Ziele eine wirksame Intervention im Umgang mit der Pandemie ist und unterstützend auf die Zielumsetzung wirkt.

Janßen, I. (2021). Unterstützung in der Bewältigung der Corona-Krise – Können Motto-Ziele in Kombination mit Wenn-Dann-Plänen die Zielumsetzung in der Krise unterstützen? Masterarbeit an der Universität Trier.